1997 – Hamlet & Othello

frei nach William Shakespeare
Konzeption/Bearbeitung: P. Kratz/C. Wolff

Wenn kollektives Bespitzeln in Gemetzel umschlägt

REGIE, BESETZUNG, BÜHNE UND KOSTÜM
Regie: Christiane Wolff
Kostüme: Steph Schneider
Besetzung: Rainer Appel, Dennis Durant, Jaschka Lämmert, Peter Kratz, Carola Schwelin

KONZEPTION
Am Grab des Königs eröffnet Verwalter Polonius dessen letzten Willen: Der tote Herrscher wünscht die Vermählung seiner einzigen Tochter Desmonda mit dem Feldherren Othello. Dieser hat jedoch das Testament gefälscht, um an die Macht zu kommen, der eigentliche Erbe Hamlet geht dabei leer aus. Auf Rache sinnend, spinnt er eine fein ausgeklügelte Intrige, der am Ende fast alle zum Opfer fallen.

Der Cluss-Hamlet, anders als im Original kein depressiver Zweifler, sondern überlegt handelnder Intrigant, packte die Menschen beim Sex und spielte sie übel gegeneinander aus. In einer eigenwilligen Synthese verschmolzen Grundmotive beider Tragödien und verhalfen dabei dem auf fünf Personen reduzierten Schauspielkonglomerat zu ungeahnter Aktualität: Das allgemeine Intrigenspiel wurde zur ausgeklügelten Mobbingstrategie, die mit sicherem Gespür latente Unsicherheiten und Verlustängste für sich zu nutzen und dabei dennoch die Balance zwischen Scherz, Satire, Ironie und tieferer Bedeutung zu wahren verstand.

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PRESSESTIMMEN
„Beim Theatersommer gibt es also wieder Shakespeare, zum siebten Mal. Jetzt haben die Cluss-Theaterleute mit ihrer gewohnt respektlosen Shakespeare-Verwurstung gar ein Doppelpack fabriziert: „Hamlet & Othello“. (…) Machtgier und Missgunst, Liebeshunger und Eifersucht sind die Antriebskräfte, mit denen sich Hamlet und Othello vereinen lassen.“ – Stuttgarter Zeitung –

„Wie Peter Kratz und Christiane Wolff – seit Jahren in Sachen Shakespeare-Verarbeitung ein enorm kreatives Team, das für jede Menge Überraschungen gut ist – die beiden Shakespeare-Tragödien von Othello und Hamlet in ein Fünf-Personen-Stück zusammengeschmolzen haben, ist diesmal schlichtweg genial.  (…) Überraschend viel Originaltext trägt die meisten Szenen und macht sie ausdrucksvoll bildhaft und poetisch dicht. (…) Wo Kratz und Wolff Wortspiele und schlagkräftige Dialoge dazuerfinden, wo sie Shakespeares Spiel der Intrigen und Begierden zu heutigen Beziehungskisten weiterspinnen, da gelingt das, vielschichtig überblendet, fast bruchlos. (…) Die Bühnenmusik korrespondiert hervorragend mit dem Niveau der Aufführung. (…) Überhaupt ist die Inszenierung atmosphärisch außergewöhnlich stimmig und fesselt die Zuschauer.“ – LKZ –

„Wolff und Kratz haben „Hamlet“ und „Othello“ nicht zertrümmert, sondern bloß auseinander genommen, dann aber schräg, witzig und zugleich stimmig zusammengesetzt.“ – Stuttgarter Zeitung –

„Kühn und wagemutig (…) das Unterfangen glückt! (…) unstillbarer Machthunger und blinde Eifersucht (…) Wolff hat ihre Geheimwaffe ausgepackt (…) hintergründiger Humor und schwere Ironie.“ – LIFT –

„Ideal für laue Sommernächte (…) unterhaltsam, sehenswert (…) ein temporeiches Spektakel mit der richtigen Mischung aus Biss und Tiefgang.“ – S-Tip –

ZUSCHAUERZAHLEN UND WIEDERAUFNAHMEN
1997:              2.791 Zuschauer
2000:              1.163 Zuschauer
Gesamt:          3.954 Zuschauer

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