Komödie & Melodram nach Woody Allens Filmklassiker
Deutsche Erstaufführung von Gil Mehmert
Für den Theatersommer eingerichtet von Peter Kratz
Was beschert uns ein erfüllteres Leben – das Ideal oder die Wirklichkeit?
REGIE, BESETZUNG, KOSTÜM
Regie: Peter Kratz
Besetzung: Folkert Dücker, Ulrike Fischer, Andreas Klaue, Mimi Schwaiberger, Jens Woggon
Kostüm: Steph Schneider
KONZEPTION
Im Amerika der großen Depression findet Cecilia nur auf der Kinoleinwand die überlebenswichtige Dosis Realitätsflucht. Verheiratet mit dem Grobian Monk, nimmt sie jede Gelegenheit wahr, um ihre triste Ehe und ihren grauen Alltag für die Dauer eines Hollywoodstreifens zu vergessen. Vor allem der gut aussehende Archäologe Tom Baxter aus „The Purple Rose of Cairo“ hat es ihr angetan. Als sie sich den Film zum x-ten Male anschaut, passiert das Unmögliche: Tom Baxter steigt von der Leinwand herunter. Zurück bleiben fassungslose Kinobesucher und ein orientierungsloses Ensemble im weiterhin laufenden Film, das keine Zeit verliert, sich nach Herzenslust anzugiften. Während Cecilia und Tom eine Bilderbuchromanze im verlassenen Vergnügungspark erleben, steht Hollywood Kopf. Richtig Ärger bekommt vor allem Gil Shepard, der Schauspieler des Tom Baxter, der den Studioboss Hirsch für diese unerhörte Leinwandflucht verantwortlich macht. Gemeinsam setzen sie Himmel und Hölle in Bewegung, um den Entflohenen wieder zu finden und in den Film zurück zu verfrachten. Als Gil Shepard durch Zufall auf die Spur von Tom und Cecilia stößt, heuchelt er Cecilia Liebe vor. Und Cecilia sieht sich unverhofft in einer Dreiecksbeziehung zwischen dem idealen Liebhaber Tom und einem echten Hollywood-Star.
Mit einer märchenhaft poetischen Liebesgeschichte, den liebevoll naiven Gehversuchen der aus der Leinwand geflohenen Filmfigur Tom Baxter, den köstlichen Profilneurosen der Schauspieler und einigen frivolen Musicaleinlagen, bietet „Purple Rose of Cario“ einen extrem hohen Unterhaltungswert – trotz der melancholischen Grundstimmung, die den Film durchweht. Diese perfekte Balance mag der Grund dafür sein, dass Woody Allen „The Purple Rose of Cairo“ als einen seiner Lieblingsfilme bezeichnete – und wohl auch deshalb erst im letzten Jahr eine Bühnenfassung autorisierte.
2009 in Wien uraufgeführt, feierte sie beim Theatersommer ihre Deutschlandpremiere.
Die Dramatisierung des Filmklassikers ging jedoch weit darüber hinaus, die Geschichte des Films einfach nur nachzuerzählen, konnte sie doch mit der Unmittelbarkeit des Theaters Akzente setzten, die im Film nicht möglich sind. Die Bruchlinie zwischen Film und Realität wurde zum intensiven Theatererlebnis, in dem die Figuren tatsächlich aus Fleisch und Blut von der Leinwand stiegen, um vor den Augen des Theatersommerpublikums ganz real auf der Bühne zu agieren.
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PRESSESTIMMEN
„Eine weitere Perle in der Reihe der Kratz’schen Inszenierungen. Er meistert fast jede Klippe und schafft es auch noch, dass Allens Anliegen – die Gegenüberstellung von Fiktion und Realität – in starker Manier zur Geltung kommt.“ – LKZ –
„Alle die Woody Allen lieben, freuen sich, dass dieser Stoff im Ludwigsburger Cluss-Garten angekommen ist. Die Schauspieler zeigen alle Facetten ihres Könnens.“
– Stuttgarter Nachrichten –
„Die Freilichtbühne spielt sämtliche Trümpfe aus, die sie hat: Da ist der Zauber des idyllischen Theatergartens, eine kluge und den Möglichkeiten des Theaters entsprechende Umsetzung des Filmstoffs, sowie viele großartige Einfälle.“ – Ludwigsburger Wochenblatt –
“Peter Kratz inszeniert in deutscher Erstaufführung eine spritzige Komödie um Realität und Fiktion. Highlight in einem insgesamt überzeugenden Ensemble: Andreas Klaue in einer Dreifachrolle.”
– Prinz –
ZUSCHAUERZAHLEN
2010: 3.660 Zuschauer
2011: 1.100 Zuschauer
Gesamt: 4.760 Zuschauer