2017 – Gertrude & Die Steine des Anstoßes

frei nach Motiven und Texten von Gertrude Stein

KUBISMUS MEETS DADA Ein experimenteller Theaterdadaabend

INSZENIERUNG: Peter Kratz
KOSTÜME: Laura Yoro
MIT:  Anja Barth, Nina Maria Föhr, Laura Locher 

Da: Dada war da! Familie Dada im Urlaut-Wald wurde der Überraschungserfolg der Spielzeit 2016. Die genüsslich komprimierte, eigens für die Rondellbühne eingerichtete schräge Rückschau zum 100. Weltgeburtstag von Dada bekommt nun eine erlesene, artgerechte Begleitung. Zusammen mit dem neuen Stück Gertrude & Die Steine des Anstoßes ist ein ausgewachsenes kubistisch-dadaistisches Abendprogramm herangereift. Was soviel bedeutet wie: Legen Sie Ihr Geld in Dada an, investieren Sie Ihre Zeit kubistisch. Kaufen Sie Eintrittskarten, bevor es zu spät ist. Ihr Zwerchfell wird es Ihnen danken!

Ein Fest für Erwachsene, die lachen können wie Kinder. Eine Welt voller Parabeln über die ewige Selbstfindung des Wesens Mensch. Reime, Balladen, Etüden und surreale Szenen. So entspinnt sich ein Spiel mit Wiederholungen, Assoziationen von Musik, Geräuschen und Sinneswahrnehmungen. Frech und faszinierend, überraschend und komisch hinterfragt es unsere Vorstellungen von Sprache, Realität und Identität, spart aber nicht an befreiender Auflösung. Musikalisch ergänzt wird die Dada-Reise durch die literarisch-theatralische Minimal-Art Gertrude Steins von charmant eingedeutschten Chansons d‘Amour, die augenzwinkernd von der ewigen Sehnsucht nach Liebe in ihrer Wahlheimat Paris erzählen.

Gertrude Stein gilt als freche Mutter der Avantgarde und avancierte bereits zu Lebzeiten zur Kultfigur. In ihrem Salon gaben sich Hemingway, Matisse, Picasso, Man Ray, Scott Fitzgerald und Thomas Eliot die Klinke in die Hand. Steins Sicht auf die Sprache ist Kubismus in reinster Form – dazu passt ihre enge Freundschaft mit Picasso. Wie der Kubismus in der Malerei, so wollte Gertrude Stein mit ihren Sprachexperimenten „die Steine anstoßen“ und eine neue, revolutionäre Denkordnung erschaffen. Sie wollte das Wort von jeglicher Last der Bedeutung befreien.

Gertrude Gruppenbild mit Stein und PudelLooking at ThelmaRose soll lächelnGertrudeEmilyGerturde

 

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PRESSESTIMMEN

Wilde Revue
„Und auf der kleinen Bühne direkt vor den Besuchern feiert der neueste Streich des kreativen Intendanten seine Uraufführung. „Gertrude & die Steine des Anstoßes“ nennt er seine wilde Revue über die Salonlöwin, Literatin, Muse und Mutter der Avantgarde, Gertrude Stein.

Dazu hat Peter Kratz die Dame respektlos in drei Persönlichkeiten zerlegt, die in einen mehr als amüsanten und interessanten Diskurs treten. Sätze aus Gertrude Steins Werk werden zitiert, die das Ringen der drei Personen um eine profilierte Persönlichkeit, ja, um den Sinn des Daseins, unterstützen. Da fällt dann natürlich auch der berühmte Satz „Rose is a rose is a rose“. Mal konkret, mal aber auch surreal sind die Szenen, die die drei Schauspielerinnen auf der kleinen Bühne präsentieren. Der geniale Kick der Dramaturgie von Kratz ist, dass er die drei Personen, in die er seine Gertrude aufspaltet, als Gertrudes Ego in der Jugend, im Alter und in der Mitte des Lebens anlegt. Die spannenden Gespräche und Monologe zeigen so Konstanz und Wandlung einer Persönlichkeit, während Gertrude Stein dies als Porträt auf der Bühne stehend verfolgt und womöglich auch eint.(…)“ – Ludwigsburger Kreiszeitung –

Assoziatives Sprachlustspiel
„Wer Gertrude Stein war und was sie mit ihrer Poesie wollte, ergründet der Regisseur Peter Kratz in seinem assoziativen Sprachlustspiel (…). Es ist ungeheuer komisch, den Dreien dabei zuzuhören, wie sie durch die Missachtung herkömmlicher Interpunktion den Sinn von Sätzen entstellen. (…)“ – Stuttgarter Zeitung –

Nicht bloß lustiger Unfug
„(…) Gertrude tritt nicht auf, ist nur im besagten Picasso-Gemälde präsent. Ihre Ideen werden von drei Frauen vertreten, die zusammengenommen das Wesens Gertrudes ausmachen. (…) Aber Dada ist nicht bloß lustiger Unfug, sondern eine Revolte gegen die Macht der Konvention.“ – Stuttgarter Nachrichten –

ZUSCHAUERZAHLEN

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